Wer schon mal eine Wiese etwas näher betrachtet hat oder auch die Gräser am Wegesrand, dem wird sicher aufgefallen sein, dass es mehr als zwei, drei verschiedene Grasarten gibt.

Da Gräser im Garten (und im Kübel) auch wunderbar als Gestaltungsmittel, zur Auflockerung zwischen Stauden oder auch an schattigen und/oder feuchten Plätzen zusammen mit Farnen, Funkien und anderen schattenliebenden Pflanzen eine gute Figur machen, gibt es heute mal einen grasgrünen Beitrag. – Apropos grün: Schon meine grünen Fotocollagen gesehen?
Solange Gräser nicht blühen, sind sie für den Laien allerdings nichts ganz einfach zu unterscheiden. Dazu links ein paar Bilder und eine kleine Auswahl an Gräsern, die fast überall in Deutschland zu finden sein dürften. Über eine der vielen Suchmaschinen (ich nutze meistens www.benefind.de – so tut man gleich noch etwas Gutes) kann man die Gräser und Fotos dazu leicht recherchieren. Eine schöne Auswahl an Gräsern zum Bestellen gibt es übrigens z.B. bei Strickler.
Hier nun meine Auswahl, der wohl am häufigsten zu findenden Gräser in Deutschland …
Ausdauerndes Weidelgras / Einjähriges Rispengras / Wiesen-Rispengras / Wiesen-Knäuelgras
Acker-Windhalm / Einblütiges Perlgras / Fiederzwenke / Gewöhnliche Quecke /
Flug-Hafer / Wiesen-Goldhafer / Rasen-Schmiele / Draht-Schmiele / Gewöhnliches Ruchgras
Rotes Straußgras / Wiesen-Lieschgras / Wald-Flattergras / Pfeifengras / Feld-Hainsimse
Weiße Hain-Simse (wächst bei mir Kübel) / Flatter-Binse / Rotes Straußgras / Taube Trespe
Zittergras / Wasserschwaden / Rohrglanzgras / Winkel-Segge / Wiesengoldhafer und last but not least Schilfrohr.
Gräser sind – wie bereits erwähnt – nicht nur im (Natur-)garten willkommen, sondern auch im Kübel und als hübsches Beiwerk in (Wild-)blumensträußen.
Was jedoch die wenigsten wissen, dass zumindest ein Gras, die Gewöhnliche Quecke (die sich jedoch kaum als „Ziergras“ eignet 😉 und schnell zu einem sehr lästigen „Un“-Kraut werden kann) auch als Heilpflanze verwendet wird/werden kann. Dazu werden im zeitigen Frühjahr, bevor neue Halme sichtbar werden, die Wurzelstöcke ausgegraben, gründlich gesäubert, in kleine Stücke geschnitten und bei milder Wärme (z.B. im Backofen bei ca. 50 Grad) getrocknet.
Früher wurde die Quecke für allerlei Leiden eingesetzt. Heute wird die Quecke gelegentlich noch in der Pflanzenheilkunde als Bestandteil von Blutreinigungstees verwendet. Eine solche Teemischung soll Blutreinigend wirken, entschlacken und entwässern und auch bei Hautunreinheiten helfen. – Ich würde sie z.B. mit Brennesselblättern mischen.
Übrigens das Wort Quecke rührt wohl von „Quec“ her, was so viel wie lebendig bedeutet. Denn, wie schon erwähnt, die Quecke ist zäh und schwer auszurotten und treibt immer wieder irgendwo durch 😉
PS: Wer jetzt andere (Süß-)gräser wie Reis & Co. vermisst, darauf habe ich verzichtet, weil nicht heimisch.
Update Herbst 2014: Blühender Schilf …
Sehr interessanter Artikel. Einige der Gräser sind mir bei meinen Spaziergängen schon untergekommen, die Namen wusste ich leider nicht.
lg kathrin
… na dann weißt Du ja beim nächsten Mal den einen oder anderen Namen 🙂 LG, Heidrun
Erst gestern, als ich am Waldrand entlang lief habe ich mich wieder über die Arten- und Formenvielfalt unserer heimischen Gräser gefreut, denen ich bisher viel zu wenig Zeit gewidmet habe. Und die ich auch leider überhaupt nicht kenne. Beides sollte ich dringend ändern. Wie Du mir hier so schön vor Augen führst.
LG Michel
Ja, es ist erstaunlich, wie vielfältig auch unsere heimische Flora ist, man muss halt nur etwas genauer hinschauen 🙂 Freut mich, wenn meine Beiträge inspirieren. LG, Heidrun
Wie immer ein extrem lehrreicher Artikel, Heidrun. 🙂 Vielen Dank!
Katzen und Hunde mögen Quecken recht gern, weil sie anscheinend gut hilft, Fellknäuel aus dem Magen zu transportieren. Ich habe unseren Kater schon öfters mal „grasen“ sehen…
Danke. Freut mich, wenn ich mit meinen Beiträgen ein wenig Licht ins „Dunkel“ unserer heimischen Gewächse bringen kann. Das kann gut sein, Tiere wissen instinktiv, was gut für sie ist. Muss mal bei unserem Labrador drauf achten, ob er auch bestimmte Gräser bevorzugt wie die Quecke.