Ja, auch das ist möglich. Und es gibt weitaus mehr als Farne und Gräser, die sich im Schatten wohl fühlen. Auch Wildblumen gibt es mehr als ihr vielleicht vermutet.
Allmählich werden die Laubbäume wieder grün und dann wird es wieder schattig darunter. In den meisten Gärten die ich kenne, findet man unter Bäumen meist nur langweiligen Rasen. Vielleicht noch eine Gartenbank. Das war’s dann aber meist auch schon. Ich finde das sehr schade, zumal es unter Bäumen auch bunt und gemischt-grün aussehen kann – mit (überwiegend) Wilden Schönheiten.
Da es ja jede Menge Literatur und Infos im Web (z.B. gibt, hier „nur“ eine kleine Auswahl sowie einige Anregungen für einen wilden Schattengarten.
Je nach Lage des Gartens lassen sich verschiedene heimische Farne und Gräser (z.B. Simsen, Waldschmiele, Wollgras bei ausreichend Feuchtigkeit) mit wilden Blumen wie Lungenkraut (blau-violett bis rosa), Schlüsselblumen, Lerchensporn, Walderdbeeren (am vorderen Rand, damit man gut an die leckeren Früchte kommt 😉 pflanzen. Auch Funkien dürfen sich gerne dazu gesellen mit ihrer unglaublichen Vielfalt an Arten (wenn sie auch nicht heimisch sind).
Das Grün der Farne und Gräser gibt Ruhepunkte für das Auge, die Gräser rascheln schön im Wind, dazu plätschert vielleicht noch ein (künstlicher) Bachlauf oder ein Quellstein, der sich zwischen dem Grün „eingekuschelt“ hat. Auch ein Trockenbachbett kann je nach Platz hübsch aussehen und bietet Pflanzen (und auch Insekten) Raum, die eher trockene und magere Standorte bevorzugen.
Meine kleine Auswahl weiterer Blühpflanzen für den Schatten: Tränendes Herz (stammt aus Korea/China), Maiglöckchen, Waldmeister, Eisenhut, Fingerhut, Waldgeißbart, Schneeglöckchen (sind ja verblüht, wenn das Laub der Bäume austreibt), Blausterne, div. Ehrenpreis-Arten, Beinwell (wenn es zudem eher feucht ist), Wald-Storchschnabel (leuchtet schön rot-violett), Stinkender Storchschnabel, Waldveilchen, Buschwindröschen und verwandte Arten, Waldvergissmeinnicht, Waldgeißblatt und Waldrebe (wilde Klematis, rankt wunderbar am Baum hoch), Sterndolden, kleines und großes Springkraut (nicht zu verwechseln mit dem indischen Springkraut) und einige mehr.
Lasst ihr der Natur freien Lauf, werden sich zudem mit der Zeit auch weitere Wildblumen einfinden. Ich habe mich immer darüber gefreut und sie weitestgehend gewähren lassen. Nur den Giersch bin ich hin und wieder auf die Pelle gerückt, denn alles konnten wir unmöglich aufessen 😉
Natürlich lassen sich die genannten – insbesondere die wilden – Pflanzen auch in Kübeln und Töpfen in der schattigen Ecke von Balkon oder Terrasse halten. Besonders hübsch finde ich Gras-/Farnkombinationen mit einem kleinen Brunnen oder sogar einem Mini-Teich mit ein paar heimischen Wasserpflanzen. Mit etwas Glück findet sich sogar die eine oder andere Libelle ein.
Ihr seht, Schattenbereiche müssen nicht öde und langweilig sein J Und im Herbst überraschen manche Pflanzen zudem noch mit einer hübschen Herbstfärbung wie der stinkende Storchschnabel. Also auch eher dunkle Ecken lassen sich natürlich bunt und grün gestalten und in lauschige Plätze verwandeln. Im Sommer, wenn es heißt ist, sind das doch die beliebtesten Orte im Garten, oder?
Wer noch mehr Ideen sucht für das Gärtnern im Schatten – auch einige Obstarten, Gemüse und Kräuter wachsen im Halbschatten bzw. Schatten, dem empfehle ich den Beitrag: „Shades of grey – So beenden sie endlich das Schattendasein.„
PS: Noch ein Hinweis. Wenn (kleine) Kinder Zugang zum Garten haben, sollte man daran denken, dass einige Pflanzen giftig sind (z. B. Maiglöckchen). Man lässt sie dann entweder besser „außen“ vor oder erklärt den Kindern genau, wovon sie unbedingt die Finger lassen müssen und warum.
Wunderschöne Aufnahmen!
Lieben Gruß, Sabine
Danke! Liebe Grüße, Heidrun
Ein tolles Thema, ich habe auch noch ideen:
Petasites (Pestwurz), Geranium z. B. Geranium nodosum, Lathyrus sylvestris (Waldplatterbse), Phlox divaricata (Waldphlox), Haselwurz, Elfenblumen (Eepimedium), Deutsche Hundszunge oder Waldhundszunge (Cynoglossum germanicum), Bärlauch, Engelwurz, Hepatica, Baldrian, Waldziest, Campanula trachelium und Corydalis nicht zu vergessen aber auch Walderdbeeren sind nicht zu verachten. Scrophularia nodosum, die knotige Braunwurz kommt prima mit lichtem Schatten zurecht. Trillium und Schaublatt bereichern schattige bereiche ebenfalls und der Kerzenknöterich ebenfalls…
Ich habe mir viele Gedanken dazu gemacht um meine Ecke einigermaßen naturnah zu gestalten und einiges von den genannten Pflanzen schon in meiner Waldecke angesiedelt. dazu Rambler, die die Obstbäume erklimmen.
Lieben Gruß Cordula
Danke, freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt. Und vielen Dank für die tollen weiteren Anregungen und Tipps!
In Sachen Farbe hätte ich auch noch eine Anregung, damit es nicht zu düster wird: viel Hellgrün, Blau und Weiß. Bärlauch hatte ich auch noch nicht erwähnt und auf den sollte man keineswegs verzichten 🙂
Liebe Grüße, Heidrun
Liebe Heidrun,
danke für die guten Tipps. Ich habe nämlich einige Schattenecken auf der Terrasse. Außerdem stehen hier so viele alte Bäume drum herum, die Schatten geben, dass ich auch im Sommer in den meisten Terrassenbereichen nur max. 3 Stunden Sonne habe.
Liebe Grüße
Bina
Liebe Bina, gerne! Und, es freut mich, wenn ich dir ein wenig Inspiration für deine schattigen Bereiche geben konnte 🙂 LG, Heidrun