Linden sind stattliche Bäume. Und es finden sich in ganz Deutschland verstreut noch etliche uralte und teilweise sehr bizarre Exemplare. Da gibt es die sogenannten Tanzlinden, wie z. B. das Naturdenkmal „Lusienlinde“ in Galenbeck oder die Sommerlinde im hessischen Schenklengsfeld (wahrscheinlich sogar der älteste Baum Deutschlands).
Früher standen in vielen Orten Linden in der Ortsmitte, die sog. Dorflinden und dienten im Mittelalter sogar als öffentliche Gerichtsstätten. Nach Kriegen (oder Pestepidemien) gab es den Brauch sogenannte Friedenslinden zu pflanzen.
Ich habe das große Glück in einem Ort zu wohnen, wo die Linde einem fast auf Schritt und Tritt begegnet. Es gibt eine Lindenstraße, eine Gastwirtschaft „Zur Linde“ mit der „Dorf-Linde“ vorm Haus und einige Exemplare im um den Ort herum. Eine steht sogar nur ein paar Hundert Meter entfernt von mir. Kommt der Wind so wie heute aus östlicher Richtung, kann ich mich an dem unvergleichlich betörenden Duft gar nicht satt riechen 😉 Denn seit einigen Tagen blüht die Linde, übrigens eine Winterlinde.
Übrigens, nicht nur ich freue mich über die Blüte, sondern auch die Bienen. Nahrung in Massen. Das haben sie auch verdient, zumal dieses Jahr ein sehr schweres für die Bienen (und andere Insekten) war und ist.
Nun noch ein paar interessante Infos zur Linde:
Bei den Germanen und Slawen galt die Linde als heiliger Baum. Lindenblütentee ist ein bekanntes und probates Heilmittel bei Fieber und grippalen Infekten. In der Türkei dagegen ist Lindenblättertee („Ihlamur Çayı“) ein sehr beliebter Kräutertee (verwendet gegen Beschwerden aller Art). Und last but least, auch das Holz der Linde ist sehr beliebt.
Sollte ich je wieder einen Garten haben mit genügend Platz, werde ich auf jeden Fall auch eine Linde pflanzen.
Tipp: Lest auch meinen Beitrag vom letzten Jahr zur Linde … Oder für noch mehr Infos: de.wikipedia.org
Wirklich ein Traum-Baum, schade, dass bei uns kein Platz mehr ist!
Im Oberfränkischen gibt es eine Tanzlinde; die zu sehen, steht auf der Ausflugs-Wunschliste.
Ja, schade … Dann mal viel Spaß unter der Tanzlinde, auf dass sich der Wunsch bald umsetzen lässt 🙂
Wunderschön! Ja, die Linde – das Wort sagt es schon: Sie gibt ‚Linderung‘ und lädt zum Verbleiben ein. Nicht umsonst ein Gemeinschaftsbaum, denn wo immer Menschen zusammen waren und sind, ist die Linde sehr beliebt.
Danke für die schönen Impressionen und Deine Begleitsätze – war sehr informativ 😉
Danke! Ja, so ist es ein Baum der zusammenführt 🙂
An das Wortspiel hatte ich gar nicht gedacht. Schön, so wird mein Beitrag noch „runder“ Danke.
An die „Linderung“ habe ich auch noch nicht gedacht. Ist es nicht toll, wie die deutsche Sprache manchmal funktioniert und wo die Wortstämme eigentlich liegen, wenn man richtig drüber nachdenkt? 😉
Ich lege momentan jeden Tag den Weg vom Parkplatz ins Büro durch eine Lindenblütenduftwolke zurück. Das ist so toll, da komme ich viel entspannter in der Arbeit an.
Schönen Sonntag allerseits!
Doris
Gut, dass es das Internet gibt und Gleichgesinnte sich so leichter austauschen und gegenseitig bereichern können 🙂
Das glaube ich dir gerne, dass es sich nach dem berauschenden Lauf durch die Lindenallee doppelt gut und entspannt(er) arbeiten lässt 🙂
Dir auch einen schönen Sonn(en)tag, LG Heidrun.
Du, das funktioniert auch NACH dem Arbeitstag – bis ich am Auto bin, ist vor lauter Lindenblütenduft der Ärger fast schon vergessen, falls es einen gegeben hat. 😉
Ja, auch das 🙂