Normalerweise sind Schneeglöckchen die ersten Blumen, die den Vorfrühling ankündigen. Sie schieben sich selbst durch Schneedecken und gefrorenem Boden und blühen, wenn ringsherum noch alles im Winterschlaf ist.
Nun ist diesen Winter, der eigentlich keiner war, alles anders. Und so blühen seit einiger Zeit nicht nur die Schneeglöckchen, sondern auch viele andere Frühblüher wie Primeln, Krokusse, Winterlinge und sogar die ersten Narzissen blühen schon in meinen Kübeln.
Nun aber zurück zum Schneeglöckchen.
Ursprünglich wuchs das Schneeglöckchen von Südwestasien bis zum Kaukasus und dem Kaspischen Meer. Bei uns in Mitteleuropa hat sich schon vor langer Zeit ebenfalls angesiedelt und fühlt sich sichtlich heimisch. Da es so robust ist und leicht verwildert ist es weit verbreitet, nicht nur in Gärten.
Neben den wilden Formen, gibt es inzwischen auch viele Zuchtsorten, allesamt hübsch anzusehen und sogar duftend. Was mich vor allem zu diesem Beitrag inspiriert hat, ist die Tatsache, dass Schneeglöckchen nur deshalb so früh blühen und so frostunempfindlich sind, weil sie ihr eigenen kleines Wärmekraftwerk in sich tragen. Ja, ihr lest richtig. Schneeglöckchen, genauer gesagt die Zwiebel, ist in der Lage „Biowärme“ von ca. 8-10 Grad zu produzieren. So ist das Mikroklima um sie herum besonders mild, lässt den Schnee schmelzen und gibt ihnen so den Wachstumsvorsprung.
Wenn ihr in normalen Wintern einmal genauer hinschaut, werdet ihr feststellen, dass rund um die Stängel der Schneeglöckchen immer etwas „Luft“ ist, das kommt durch die „Biowärme“. Außer der Wärme bringt die kleine Schneeschmelze zudem Feuchtigkeit für die Pflanze.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, welche Wunder die Natur vollbringt.
Und zum Schluss noch ein paar weitere Infos: Das Schneeglöckchen wird zum Beispiel auch Milchblume, Lichtmess-Glöckchen, Marienkerzen, Schnee-Durchstecher, Weiße Jungfrau oder Frühlingsglöckchen genannt.
Sie wachsen gerne in Waldwiesen, Auen und Laubwäldern. Sie bevorzugen eher schattige und leicht feuchte Standorte. Jetzt wo sie blühen bzw. solange das Laub grün ist, lassen sie sich leicht durch Verpflamzen vermehren. In der Phänologie gilt die Erstblüte der Schneeglöckchen als Zeichen des Vorfrühlings.
Auch Heilkräfte hat das Schneeglöckchen: Es enthält Galantamin und wird als Mittel bei Alzheimer eingesetzt, um die Krankheit zu bremsen.
Sehr interessanter Beitrag!
lg kathrin
Danke! LG, Heidrun