Heute will ich meine kleine „Pflanze des Jahres“-Serie fortsetzen. Und zwar mit dem Baum des Jahres. Die Traubeneiche.
Nun habe ich wirklich viele schöne Fotos geschossen und dachte, ich habe schnell eine kleine Foto-Collage zusammen. Doch die Suche nach der Traubeneiche gestaltete sich schwieriger als gedacht. Denn interessanterweise habe ich überwiegend Fotos der Stieleiche, der Roteiche und bei einigen Totalen, bin ich mir nicht sicher, welche Art es genau ist. Deshalb gibt es nun auch andere Eichen zu sehen 😉 …
Die Blätter der Trauben- und Stieleiche sind sich sehr ähnlich. Jedoch sind die Blätter der Stieleiche größer und gelappter. Die Eicheln dagegen lassen sich leicht unterscheiden. Bei der Stieleiche sind die „Hütchen“ dicker und bei der Traubeneiche „sitzen“ die Eicheln zudem. Ganz leicht erkennt man die Roteiche, die sehr viel größere Blätter hat die sehr stark gezackt sind und im Herbst knallig Rotorange gefärbt sind.
Jedem bekannt dürfte sein, dass die Eiche allgemein sehr alt werden kann. Dass sie besonders gerne als Baumaterial (Schiffsbau, Brücken, Hausbau) und für Möbel verwendet wird/wurde, weil das Holz so robust ist. Es gibt keine Holzart in Europa die fester und gleichzeitig elastischer ist. Weniger bekannt ist sicher, dass sie auch Heilkräfte besitzt. Die Eichenrinde kann sowohl innerlich als auch äußerlich verwendet werden. Ihre Gerbstoffe haben eine adstringierende und stopfende Wirkung. So wird zum Beispiel Eichenrindentee bei Durchfallerkrankungen verwendet. Oder zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen.
Früher wurde Eichenrinde auch zum Gerben von Leder verwendet. Eine weitere Nutzung waren die Eichenwälder. Die Hausschweine wurden im Herbst in den Wald getrieben, damit sie sich fett fressen konnten – mit bekanntem Ergebnis für die Schweine 😉
Vielleicht habt ihr auch schon mal „Galläpfel“ an Eichen gesehen. Diese entstehen von den Eichengallwespen. Früher stellte man aus diesen Galläpfeln urkundenechte Eichengallentinte her. Das wusste ich auch nicht, steht in meinem schlauen Buch. Interessant, oder?
Auch kultisch wurde die Eiche verehrt. Römer, Griechen und Persern und anderen Völkern war die Eiche heilig. Und den Germanen ganz besonders. Sie errichteten oft unter/bei Eichen Kultstätten. Die Eiche war dem Kriegs- und Gewittergott Donar heilig. Auch die Kelten verehrten sie. Vom Namen „Dair“ leitet sich der Begriff „Druiden“ ab, die geistigen und kultischen Führer der Kelten. Und sogar als Ernteorakel musste die Eiche herhalten. Gibt es viele Eicheln, steht ein strenger Winter bevor, hieß es.
Wer sein Wissen rund um die Eiche noch vertiefen möchte, hier gibt es weitere interessante Infos zur Traubeneiche. Und hier könnt ihr nachlesen, was man alles aus Eicheln(mehl) machen kann.
2 Gedanken zu “Baum des Jahres 2014: Die Traubeneiche”