Der Weißdorn

Da er gerade so schön blüht, widme ich heute dem Weißdorn meine ungeteilte Aufmerksamkeit.

Genau genommen ist es der Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna), den ich fotografiert habe. Er gehört zur Familie der Rosengewächse und hat an den Zweigen starke Dornen, die bis zu drei Zentimeter lang sein können.  Anders als beim Schwarzdorn bzw. Schlehe, erscheinen die weißen Blüten nach dem Blattaustrieb. Sie duften stark und messen ca. 1-1,5 cm im Durchmesser. Ebenso wie die Schlehe sind die Blüten äußerst beliebt bei den Bienen. Was ich gestern/heute wieder feststellen konnte. Ein Gesumm war das 🙂  – und ich habe es sogar geschafft, wenigstens eine Blüte incl. Biene aufs Bild zu bekommen.

Die Blüte findet je nach Standort zwischen Mai und Juni statt. Und ab September bilden sich kleine rote rundliche Früchte (etwas kleiner als die Hagebutten der Hundsrose).

Sicher vielen bekannt, auch heute noch wird der Weißdorn medizinisch genutzt (seine Wirkung ist sogar wissenschaftlich belegt), vor allem als Herzstärkungsmittel. Die Inhaltsstoffe des Weißdorn verbessern die Durchblutung, steigern Kraft und Leistung des Herzmuskels durch den hohen Kalziumgehalt und helfen den Herzrhythmus zu stärken . Man kann im Mai Blätter (und Blüten) pflücken und bei milder Wärme trocknen und für eine Haustee-Mischung verwenden.

Die Früchte sind nicht gerade eine kulinarische Offenbarung. Sehr mehlig und fad. Man kann sie jedoch mit anderen schmackhaften Früchten mischen – finde ich persönlich aber uninteressant. Da sie jedoch einen hohen Pektingehalt haben, sind sie als neutrale Gelierhilfe für Gelees und Konfitüren gut verwendbar. Der Tee aus den getrockneten Früchten dagegen soll recht gut schmecken (ich hab’s noch nicht probiert).

Der Baum bzw. Strauch ist eine tolle Heckenpflanze, sieht vom zeitigen Frühling bis in den Herbst hübsch aus. Er mag am liebsten nährstoffreiche Böden. Wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten, wird ca. 2 bis 5 m hoch und ist gut schnittverträglich. Er ist eine gute Bienenweide und Vogeschutzgehölz. Die Beeren sind bei Vögeln recht beliebt. Also, wer Platz hat, der Weißdorn sollte in keinem Garten als Heckenstrauch (oder auch Solitär) fehlen.

Es gibt noch einen Verwandten, den Zweigriffeligen Weißdorn. Er sieht dem Eingriffeligen sehr ähnlich, wächst an den gleichen Stellen, blüht jedoch etwas früher und die Blätter sind nur schwach gelappt und ovaler.

PS: Wer ihn gerne in seinen Garten holen möchte, die Gärtnerei Strickler kann ich als Bezugsquelle sehr empfehlen.

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8 Gedanken zu “Der Weißdorn

  1. das ist spannend. wir haben davon sehr viele zu stehen. und ich habe mich bisher immer nur an ihrer blütenpracht erfreut.
    da werde ich doch mal in diesem jahr was ändern.
    danke für die infos. 🙂

  2. Dass man die Früchte als Gelierhilfe nehmen kann wusste ich auch noch nicht. Danke für den Tipp! Bei dem faden Geschmack muss ich aber widersprechen. Manche schmecken echt nach nix, andere dafür richtig aromatisch. Aber bei den über 200 Weißdornarten will ich mich auch nicht festlegen, zu welcher die „leckeren“ Büsche gehören 😉

    1. Ja, habe ich auch erst kürzlich gelernt, das mit der Gelierhilfe 🙂 Das mag sein, aber die Früchte des eingriffeligen Weißdorn sind wohl eher kein Hit 😉 Muss ja auch nicht, gibt schließlich genug andere leckere Früchte 🙂

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