Ja, es ist wieder soweit, früher als sonst (wie alles dieses Jahr) blüht der Lavendel. Mein Topf-Lavendel hat sich leider im letzten Jahr nach dem Spätfrost verabschiedet und der im Sommer neu gekaufte wollte nie richtig in die Gänge kommen – was ich nicht verstehe. Bisher hatte ich nie Probleme Lavendel im Topf zu halten. Der erfrorene war mindestens 10 Jahre alt und richtig „knorzig“. Wie auch immer, dann erfreue ich mich eben über die „Lavendelwiese“ meiner Vermieterin vorm Haus.
Wie ihr auf den Fotos weiter unten seht, haben sich einige andere trockenheitsliebende Pflanzen dazu gesellt. Steinkräuter, Sedum-Arten und das >> Orangerote Habichtskraut, das ich so liebe. Passt das Violett und Orange nicht hervorragend zueinander? Und sie „vertragen“ sich offenbar sehr gut.
Ja, ihr habt Recht, eigentlich geht es in meinem Blog um unsere (in Mitteleuropa) heimischen Wildblumen und -kräuter. Aber hin und wieder räume ich auch Wildpflanzen aus etwas entfernteren Gegenden einen Platz ein. Endweder, weil sie längst „heimisch“ geworden sind, ich sie erwähnswert finde oder ich sie einfach sehr schätze und sie auch etwas für unsere Tierwelt (zumeist) Insekten zu bieten haben.
Lavendel ein Traum in Violett mit inneren Werten.
Der Lavendel ist meiner Meinung nach eines der spannendesten und vielfältigsten Wildblumen/-kräuter. Er ist robust und kommt auch mit unserem Klima in aller Regel sehr gut klar – normalerweise auch im Topf. Das Violett ist ein Farbtraum. Der Duft himmlisch. Er ist heilsam als Duft und Öl. Und sogar in der Küche ein wunderbares Kräutlein, wenn man vorsichtig mit der Dosierung ist.
Normalerweise wären wir heute wieder in Hanau auf dem Gartenfestival. Aber leider findet es, wie zig andere Veranstaltungen ja wg. Corona nicht statt. So schade. Da hätte ich mir einen oder zwei neue Lavendel mitgebracht. – In Gartenmärkte mag ich nicht gehen, da mich die „Maulkorbpflicht“ sehr belastet und ich schon mit dem Wocheneinkauf zu kämpfen habe. Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen
Bestellen ist auch keine echte Option für mich. Bin schon zu oft damit eingegangen, weil schlecht verpackt und dann die Hälfte kaputt war oder die Pflanzen so mickrig, dass es ewig dauerte, bis sie sich berappelt hatten. Vielleicht nächstes Jahr …
Ich kenne viele Naturfreund*innen, die den Lavendel ebenso lieben wie ich. Kürzlich durfte ich für das >> Ferienhaus Newergarten (Hinweis: Werbung unbeauftragt, unbezahlt) u. a. das Logo kreieren. Da die Kundin ebenfalls ein Lavendelfan ist, musste der Lavendel natürlich auch mit ins Logo …
Hauptanbaugebiet für Lavendel ist Bulgarien.
Wusstet ihr, dass Bulgarien das Hauptanbauland für Lavendel ist? Ich bisher nicht. Vor einiger Zeit gab es dazu einen interessanten Beitrag bei ARTE. Leider wurde er inzwischen aus der Mediathek gelöscht.
Wie immer, wenn ich Pflanzen etwas mehr Raum gebe, gibt es auch zum Lavendel einen kleinen Steckbrief:
Die ursprüngliche Heimat von Lavendel ist der Mittelmeerraum.

Der Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler und nur der Echte Lavendel wird als Heilpflanze verwendet, die anderen Arten als Duftspender für div. Produkte. Für die ätherische Öle werden diese drei Arten verwendet …
- Lavandula angustifolia (Echter Lavendel) (Hauptanbauregion: Südfrankreich)
- Lavandula latifolia = (Speik-Lavendel) (Hauptanbauregion: Spanien)
- Lavandula hybrida = Hybrid-Lavendel oder Lavandin
Auch in der Imkerei ist der Lavendel sehr beliebt, da sein Nektar einen hohen Zuckergehalt hat. Habt ihr schon mal echten Lavendelhonig aus der Provence probiert? Ein Traum. Wenn nicht, müsst ihr das unbedingt nachholen. Gerne emfpehle ich euch (Achtung, wieder unbezahlte und unbeauftragte Werbung) die Honige meiner lieben Kundin Kornelia>>
Anbau: Für den Garten oder Kübel empfehle ich den sonnigsten Platz den ihr habt. Die Erde sollte gut wasserdurchlässig sein und im Topf unbedingt eine Dränageschicht einbauen. Ich nehme für alle wärmeliebenden Südländer (z.B. Rosmarin, Thymian, Salbei) eine torffreie Bioerde und mische etwas Sand oder kleine Steinchen und gemörserte Eierschalen unter.
Ich habe ihn immer erst im zeitigen Frühjahr (ca. Mitte März) um etwa 1/3 runtergeschnitten und nach der Hauptblüte nur die Blütenstängel. Meist kam im Spätsommer eine zweite Blüte.
Ideen mit Lavendel.
Zum Schluss noch ein paar Anregungen, was ich so mit Lavendel anstelle. Kleine Kissen mit trockenen Blüten befüllen, als Bedufter für meine Klamotten/den Kleiderschrank, unter dem Kopfkissen (für süße Träume 😉 ) – hält übrigens auch Motten recht gut fern. Ich backe gerne mit Lavendelblüten. Zum Beispiel Hefeteilchen mit einer Ricottacreme, Aprikosen und Lavendelhonig oder normalen Honig und dann einige trockene Blüten aufgestreut. Köstlich. Lavendelblütenzucker für div. Süßspeisen. Und in Kräuterteemischungen.
Ihr möchtet gerne mehr über die Wirkung und Anwendung von Lavendelöl wissen, dann schaut mal hier >> Lavendelöl anwenden
Übrigens: Der Lavendel ist Arzneipflanze des Jahres 2020!
Und zum Schluss noch ein paar Impressionen …
3 Gedanken zu “Lavendel – Blauviolettes Multitalent”