Sommerglück: Flatterhafte Naturschönheiten

Kürzlich berichtete ich ja über mein Glück, zum zweiten Mal einen >> Kaisermantel entdeckt zu haben. Und, was soll ich sagen, einige Tage später, am Waldrand, eine Strecke, die wir schon sehr lange nicht mehr gelaufen sind, war nicht nur ein Kaisermantel, sondern gleich ein ganzer Trupp am Attich (od: Zwerg-Holunder). Natürlich hatte ich mal wieder keine Kamera dabei und die meisten Smarty-Bilder sind unscharf geworden. Weil die Flattermänner einfach zu flatterhaft waren und gleich Reißaus genommen haben, sobald ich mich auch nur ein paar Zentimeter genähert habe bzw. mein Schwarzer die Schnauze dazwischen geschoben hat. 😉

Einige, weitere Tage später, ich konnte mein kleines großes Glück kaum fassen, an einer anderen Stelle, auch am Waldrand, war das ein Gewusel in Orange. So was habe ich noch nicht erlebt. Natürlich wieder keine Kamera dabei, denn ich hätte im Traum nicht damit gerechnet, dass ich ein weiteres Mal Glück haben könnte in Sachen Kaisermantel. Dennoch, ein paar Handyfotos wurden gar nicht mal so schlecht. Aber damit wollte ich mich nicht zufriedengeben.

Also sind wir am nächsten Tag zur gleichen Stelle gelaufen – mit Kamera! Wie bestellt, als hätten sie auf mich gewartet, acht, neun oder mehr Kaisermäntel flatterten von Großer Klette zu Großer Klette. Welch‘ ein schöner Moment. Eigentlich viele schöne Momente. 🙂 Die besten/schönsten Bilder habe ich herausgesucht. Und, was sagt ihr? Toll, oder?

Netterweise hat dann auch ein Großes Ochsenauge stillgehalten und ich habe noch ein paar Schnappschüsse von unserer Runde mitgebracht, plus ein Bonus-Pic: 😉 Ein >> Bluthänfling auf Nachbars Dach (leider nur klitzeklein, weil zu weit entfernt).

Es ist dieses Jahr ein unglaublich gutes Falter-Jahr. Das bestätigen mir auch andere Naturfreunde aus anderen Ecken Deutschlands. Die trockene Wärme/Hitze scheint sie im wahrsten Sinne des Wortes zu beflügeln (>> s. auch 2018). Viele Bläulinge, Kohlweißlinge, Zitronenfalter, Distelfalter habe ich zudem gesehen. Sogar ein >> Weißes C und einen Admiral.

Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, denn Faltern und allen anderen Insekten geht es nicht gut. Zu viel zerstörter Lebensraum, Umweltgifte, Monokulturen … Die Bestände sind dramatisch geschrumpft. :-/

Und, die anhaltende Dürre und Hitze lässt weitere Bäume (besonders Wildkirschen) absterben, das Getreide ist (oft) notreif, der Mais vertrocknet, die Wiesen sehen schon wieder eher wie die afrikanische Steppe aus …

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Sinnlose Naturzerstörung

Heute muss ich mir mal meinen Frust von der Seele schreiben!

Hin und wieder habe ich mich hier ja auch schon über das sinnlose, das überflüssige und vor allem immer häufigere Abmähen (bereits im Frühling geht es los!) der Randstreifen an den Wegrändern im Feld, den Ackerrändern und neuerdings sogar auf „Brachstreifen“ zwischen Äckern und Hecken. Auch auf Privatgrundstücken (wobei ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob es evtl. erlaubt wurde, kann ich mir jedoch nicht vorstellen, da dort noch nie etwas abgemäht wurde – an den Güllesammelbecken außerhalb vom Ort). Zum Opfer fielen hier u.a. Wilde Karden, Nachtkerzen, Steinklee und Wilde Malven und andere Wildblumen. Ja sogar eine ganze Ecke von einem Maisacker wurde abgemäht! Ob es den Landwirten egal ist weiß ich nicht, in Ordnung kann es kaum sein.

Nun ja, inzwischen ist hier an sämtlichen Wegrändern, die wir ablaufen alles abgemäht bis auf einen letzten kleinen Streifen. Aber das wird nicht mehr lange dauern, dann ist das Blühen (z. B. Mädesüß, Echtes und Wiesen-Labkraut, Glockenblumen, Hornklee, Brombeeren) auch dort Geschichte. Und so richtig auf die Palme gebracht hat es mich heute Morgen, ich hätte heulen können und ko… siehe unten …

Vorher (gestern gegen 14.30 Uhr aufgenommen) // Nachher (heute gegen 8.45 Uhr aufgenommen) …

Als hätte ich es geahnt … als ich gestern Nachmittag dort vorbeikam, dachte ich: „Ob dieser Streifen an der Wiese auch dieses Jahr wieder stehen bleiben darf?“ Letztes Jahr war es das einzige Stück, das nicht abgemäht wurde und so konnte u. a. die Malve zu so einem wunderbaren, großen Strauch heranwachsen. Mein Bauchgefühl sagte mir, mach ein Foto …

Tja, meine Hoffnung war heute Morgen dahin. Alles hinüber :-(. Nur ein paar Stängel, die nicht geschreddert waren, blieben von der wunderbaren Malve übrig und stehen jetzt bei mir in der Küche in einer Vase. Kein Bienenfutter mehr, alles zerstört. Nur auf der angrenzenden Wiese blühen noch einige Wildblumen … auf der sich jetzt wieder glückliche Kühe laben 🙂. Ein kleiner Trost.

Die Randstreifen waren so wunderbar bunt, so viele Insekten, auch seltene und solche, die ich noch nie gesehen habe, wie ihr vielleicht gelesen habt >> „Die Schwarze Königskerze…“

Es blühten Flockenblumen, Wiesen-Skabiose, Königskerzen, Vogelwicken, Glockenblumen, Schafgarbe, div. Kleearten, Labkräuter, Leinkraut, Johanniskraut, Kamille, Beifuß und der Rainfarn hatte dicke Knospen und hätte in wenigen Tagen geblüht. Alles zerstört. Schon wieder, es ist so furchtbar und hier in der Gemeinde wird es immer schlimmer. Alle paar Wochen wird alles abgemäht. Warum? Wozu? Alles jammert, die Artenvielfalt, immer weniger Insekten. Wildbienen fehlen zum Bestäuben … Es wird das Nachhaltigkeit-Schild hochgehalten. Und dann so was? Ich verstehe es nicht. Und jammern, das Geld ist so knapp. Für blinden Aktionismus reicht es offenbar doch :-/

Und es wird sogar inzwischen an Stellen gemäht, die noch nie zuvor gemäht wurden. Ob es vielleicht dem Gemeindepersonal langweilig ist und sie eigenmächtig handeln, sprich mähen? Ich weiß es nicht. Ich kann nur Vermutungen anstellen. Wie auch immer heute war das Maß voll! Ich bin stinksauer und werde versuchen, dass dieser Irrsinn, in die Lokalpresse kommt. Vielleicht tut sich dann mal etwas!

Denn seitens der Gemeinde bekomme ich noch nicht mal ein (kurzes) Feedback. Mein Vorschlag, meine Bitte (ich hatte eine freundliche Mail an die Bürgermeisterin geschrieben – vor gut zwei Wochen) darauf zu verzichten, der Natur zuliebe, zum Schutz der Insekten, keine Reaktion. Nichts. Nur die „Ein-Klick-Lesebestätigung“. Hätte man nicht wenigstens schreiben können, wir melden uns. Wie lange es auch dauert/gedauert hätte, ich hätte wenigstens gewusst, man liest und kümmert sich … Na ja, ich erwarte wohl zu viel. Schade.

Dass es auch anders geht, sehe ich in anderen Gemeinden. Und es werden ja sogar extra Blühstreifen angelegt, was ja nicht mal sein müsste, würde man die Natur machen lassen und zum Beispiel, mein Vorschlag: Nur einmal im Herbst zu mähen, wenn alles verblüht und ausgesamt ist.

Und zum Schluss noch ein paar Bilder von der Wilden Malve, als sie noch Blühen durfte …

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Rückblick / Ausblick

Ja, es ist schon wieder so weit. Ein Jahr neigt sich dem Ende zu. Und, was für ein Jahr! Oh man … Corona hielt bzw. hält uns in Atem und hat 2020 zu einem so ganz anderen Jahr gemacht. Aber darüber will ich hier nicht weiter schwadronieren. Auch in meinem Blog war einiges los, wenn […]

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Insektensommer Teil 1: Schmetterlinge …

… und eine Libelle.

Findet ihr die kleinen Tierchen auch so spannend? Ich ja. Und, weil das so ist, konnte ich kürzlich nicht wiederstehen und habe mir GEOkompakt – Das geheime Leben der Insekten (Werbung, unbeauftragt und unbezahlt!) gekauft. Davon inspiriert, gibt es nun in lockerer Folge einige Beiträge aus dem Insektenreich.

Das eine oder andere war mir nicht ganz neu, aber ich habe auch noch viel Neues dazugelernt. Und dann diese Hammerbilder. Wirklich erstaunliche kleine Kreaturen, in jeder Hinsicht.

Heute habe ich angefangen, mein aus allen Nähten platzendes Bildarchiv aufzuräumen und tatsächlich den einen oder anderen Flattermann gefunden, der mir gar nicht mehr präsent war. Damit es nicht zu viel auf einmal wird, habe ich mich zu einer „Insektensommer-Serie“ entschlossen.

Teil 1 – Falter und Libelle(n). Teil 2 – Käfer, Wanzen & Co., Teil 3 – Bienen & Hummeln. Teil 4: Fliegen, Teil 5 – Grashüpfer/Heuschrecken und in Teil 6 werde ich den Spinnen widmen (ja, richtig, das sind keine Insekten, aber auch kleine Krabbler).

Und das sind meine Falter-Entdeckungen der letzten 10 Jahre. Es fehlen noch Bilder vom: Zitronen- und Aurorafalter, Hauhechelbläuling und der Blauen Azurjungfer (= 28 Falterarten + 4 Raupen, 2 Libellen). Wenn ich sie finde, liefere ich sie nach. – Bzw. mir fällt gerade ein, für das >> Weiße C hatte ich sogar mal einen kleinen Beitrag geschrieben und auch für den >> Kaisermantel.

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Falterglück: Ein Sommer für Falter

Ein Sommer für Falter, aber auch für (Wild-)Bienen und einige andere Insekten.

In den letzten Wochen habe ich so viele Falter wie schon lange nicht mehr gesehen. Und nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ wie Tagpfauenauge, Kohlweißling und kleiner Fuchs. Vor die Linse geflattert sind mir der C-Falter, das Landkärtchen, Aurorafalter und der Braune Waldvogel. Und erst kürzlich: Zitronenfalter, Feuerfalter, Bläulinge, und Schachbrettfalter.

Dieser Sommer wird wohl nicht nur für Falter als Jahrhundertsommer in die Geschichte eingehen.

Neben den schönen Seiten: Sonne satt, die vielen bunten Gaukler der Lüfte, Vögel die sich über einen reich gedeckten (Insekten-)Tisch freuen und so zwei oder gar drei Bruten locker durchgebracht haben. Früchte in Massen. Allen voran: Kirschen (es sind so viele an den Bäumen geblieben, schade drum …). Meine (Kultur-)Heidelbeere ist dieses ein Traum, so viele Früchte … Weintrauben wird es auch in Massen geben. Aber wo Licht (Sonne) ist, ist auch Schatten.

Die Schattenseiten dieses unglaublichen Sommers (der hier im Grunde seit April andauert): Die Wiesen und Felder sehen aus wie afrikanische Savannenlandschaften. Braunes Gras, verbrannte Erde, Staubteufel, die über die abgeernteten Felder wirbeln. Bäume und Sträucher, die teilweise bereits mehr als die Hälfte ihres Laubs abgeworfen haben (es sieht aus wie im Spätherbst).

Holunder wird es dieses Jahr auch wieder keinen geben. Dabei hatte vor ein paar Wochen noch alles so gut ausgesehen, Massen an Früchten hätte es gegeben … Ja, wenn … – Nun wird es wieder keinen Holundergelee und -saft geben. So schade. – Getreidefelder haben an mehrere Stellen in Hessen gebrannt (und anderswo auch), im Wald ist die Gefahr von Bränden auch sehr hoch. Kühe und Pferde müssen bereits mit Heu zugefüttert werden.

Trockenheit in Hessen, braune Weiden, Pferde, © WILDPEPEPRMINT-DESIGN

Auch die Apfelbäume will ich nicht vergessen. 2017 gab es ja kaum Äpfel, weil Spätfrost und Hagel fast alles zerstört hatten. Und dieses Jahr hängen sie brechend voll mit Früchten und werfen nun schon die erste unreifen Früchte ab. Es fehlt überall Wasser. Alles leidet unter dieser unglaublichen Trockenheit. Bin sehr gespannt ob und wieviele Früchte es bis zur Reife schaffen.

Gestern und heute gab es zwar ein paar Regenschauern und aktuell gewittert es, aber das ist alles nur ein Tropfen auf den berühmten heißen Stein. Sehe ich mir die Wettervorhersage für die nächsten Tage an, gruselt es mich: Hitzewelle mit über 30 Grad im Anmarsch … oh weh …

Wie sieht es bei euch aus? Auch trockenheitsgeplagt? Wird bei euch auch schon von Dürre gesprochen?Kennt man sonst ja nur aus Afrika oder Südeuropa. Selbst Schweden kämpft mit Waldbränden. Der Klimawandel lässt grüßen.

So genug gejammert. Ich freue mich jetzt erst mal über den Regen, wie viel es auch werden mag. Mein nächster Beitrag wird dann wieder „nur“ die schönen Seiten des Mega-Sommers beleuchten. Dann gibt es ein paar News und Tipps vom Terrassengarten.

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Das Sommermärchen geht weiter

Der Wahnsinn, oder? Der dritte Sommermonat  – wobei wir ja nach dem Kalender erst jetzt offiziell Sommer haben – , noch dazu nahezu ohne Unterbrechung. Gab’s so was überhaupt schon mal in Deutschland? Ich glaube nicht. Irgendwie verrückt das Wetter, die Jahreszeiten, dieses Jahr. Egal. Feiern wir den Sommer so lange er dauert, genießen ihn in vollen Zügen.

Heute Nachmittag so …

Sommergras. Flattermänner. wilde Schönheiten und Sommer-Herbst-Blumen. – Die Dahlien blühen seit gut einer Woche. Die Kirschen sind schon so gut wie „fertig“. Die Schlehen sehen fast reif aus.

Sämtliche Früchte gibt es in rauen Mengen. Meine Blaubeere hängt so voller Früchte wie noch nie. Brombeeren, Äpfel, und. und, und. Früchtesegen wohin man sieht. Einziger Wermutstropfen: Die teilweise schlimmen Unwetter und andernorts, der fehlende Regen, die Trockenheit …

Und bei euch so?

 

 

 

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Es herbstelt sehr …

Heute habe ich noch einmal ein paar aktuelle Herbstimpressionen. Aus der Natur und auch ein paar Impressionen von meiner Terrasse. Es wird zusehends leerer/kahler. Aber es gibt auch immer noch farbenfrohe Lichtblicke, insbesondere, wenn sich die Sonne zeigt und alles noch mal so richtig schön leuchtet und strahlt. Einen schönen Sonntag allen!

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Mal wieder ein Fundstück: Das Weiße C

Eigentlich ist die Schmetterlingsaison ja schon vorüber. Aber die letzten warmen Tage haben offenbar einige Flattermänner reaktiviert. Ich möchte sogar behaupten, dass an den, wenn auch wenigen sonnigen Tagen im September und Oktober fast mehr Schmetterlinge zu sehen waren, als den ganzen Sommer über. Vor allem sind mir einige Edelfalter aufgefallen wie zum Beispiel der […]

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