Alte Gartenschätze & wildes Gemüse: Tomaten

Dem einen oder anderen Leser ist vielleicht aufgefallen, dass ich den Untertitel meines Blog etwas verändert habe …  die wilden Schönheiten haben Verstärkung bekommen: alte Gartenschätze. Ich fand passend, zumal einige der alten Pflanzen aus Oma’s Garten auch mehr oder weniger wild sind.

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(c) Foto „Tomatenvielfalt“ Heidrun Lutz

Da der Januar so etwas wie der traditionelle Monat für die Planung der neuen Gartensaison ist, manches schon jetzt am Zimmerfenster vorgezogen werden kann, werde ich meine neue Rubrik mit alten, wilden Tomatensorten „offiziell“ eröffnen. Vielleicht bekommt ihr ja Lust, auch mal ein paar neue, alte Tomatensorten auszuprobieren 🙂

Ich liebe Wildtomaten. Sie sind zwar recht klein, meist etwa kirschgroß und gelb oder rot, aber unglaublich aromatisch. Eher fruchtig-süß. Ihre Stärken: Äußerst robust (auch ohne Regenschutz!), sehr wuchsstark, reicher Fruchtansatz und deutlich anspruchsloser als ihre Zuchtvarianten. – Das gilt auch für einige der alten Sorten, die oft speziell für die jeweiligen ortstypischen Bedingungen gezüchtet wurden. – Die kleinen Wilden sind für den üblichen Stab-Anbau jedoch völlig ungeeignet. Am besten lässt man sie am Zaun, einem Gitter oder ähnlichen Hilfen ranken. Ausgeizen entfällt dafür!

Wildtomaten kommen mit weniger Wasser klar und auch der Boden braucht nicht so nährstoffreich wie bei seinen verwandten Zuchttomaten sein. Obwohl sehr wuchsstark, kann man die Wildtomaten auch im großen Kübel halten, es braucht eben nur eine Rankhilfe und einen festen Stand.

Zwei meiner Lieblinge: Golden Currant – sehr robust, fruchtet sicher bis zum Frost auch ohne Schutz gegen Regen sehr widerstandsfähig gegen Krautfäule. Fruchtfäule habe ich noch nie festgestellt. Und die Green Zebra, eine alte grün gestreifte, feste Sorte. Wird sie reif, verfärbt sie sich leicht gelblich. Schmeckt fruchtig mild und ist auch gebacken sehr lecker.

Übrigens alle heute bekannten Tomaten stammen von gerade einmal vier! Sorten ab, die Kolumbus aus Amerika mitbrachte. Das sind die beliebten Kirschtomaten, die großfruchtigen Fleisch- und Stabtomaten, die pflaumenförmigen Tomaten und die kleinfruchtigen Johannisbeertomaten.

Hier noch einige Anbieter (Saatgut bzw. Pflanzen) alter Tomatensorten bzw. Wildtomaten und ein paar interessante Websites und ein Buch-Tipp …

www.stekovics.at

www.blumenschule.de

www.tolletomaten.de

www.dreschflegel-saatgut.de

 „Alte Pflanzenschätze – wieder entdeckt“
erschienen im blv-Verlag von Siegfried Stein

 

 

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4 Gedanken zu “Alte Gartenschätze & wildes Gemüse: Tomaten

  1. Wildtomaten habe ich auch schon ausprobiert, allerdings sind mir die Früchte doch etwas zu klein, daher habe ich in den letzten Jahren auf einen Anbau verzichtet, obwohl diese Sorten sehr robust und lecker sind.

    lg kathrin

    1. Ja, sie sind in der Tat eben höchstens Kirschgroß. Aber ich finde eine Naschpflanze als Ergänzung geht immer 😉 Und, dann gibt es ja auch noch „größere“ alte Sorten, die (annähernd) ebenso lecker sind.
      LG, Heidrun

  2. Ich habe bei einem Samentausch eine Wildsorte bekommen, bin schon gespannt. Zum Vorziehen ist ja definitiv noch zu früh und dunkel, aber planen kann man ja auch bei Lampenschein.
    Die Umbenennung Deines Blogs gefällt mir übrigens, Heidrun. Oft kann man die „Wilden“ und die „Zahmen“ ja gar nicht so gut voneinander trennen und ich finde es auch gut, im Garten wieder ein paar „Wilde“ zu ziehen. Es gehört doch irgendwie alles zusammen, wenigstens im Garten!

    LG, Doris

    1. Ja stimmt für Tomaten ist es jetzt noch zu früh. Aber es gibt ja einige Langsamkeimer, die man schon jetzt getrost ansäen kann 🙂 Freut mich, dass Dir meine Ergänzung gefällt 🙂
      LG, Heidrun

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